1841 wurde in Meißen die erste Freiwillige Feuerwehr nach heutigem Verständnis gegründet. Zehn Jahre später waren es bereits 29, viele davon auch in Baden und in Württemberg. Es war auch die Zeit der Vereinsgründungen (Liederkranz, Armenverein, Turnvereine usw.) die zeigten, was ein von Bürgern organisierter Verein bewirken konnte. So wurden Turner als Steiger eingesetzt, die mit Hakenleitern auf die Dächer stiegen um eine Brandausbreitung auf Nachbargebäude zu verhindern.

Die Freiwillige Feuerwehr Markgröningen wurde 1861 gegründet.
Jeder männliche Einwohner war bis zu seinem 50. Lebensjahr zur Mitgliedschaft verpflichtet. 260 Mann waren in 4 Kompanien gegliedert.
I   Kompanie der Steiger mit den Zügen Retter, Schlauchführer, Einreißer.
II  Kompanie der Rettungsmannschaften außer dem Haus
III Kompanie der Spritzenmannschaft mit den Zügen der Fahrspritzen Nr. 1, 2, 3, der 3 Handspritzen, Zügen der Butten und Schapfenmannschaft und der Wasserführer
IV Schutz- und Wachmannschaft
Die Geräte waren im Rathaus und im Spital (Spitalspritze) untergebracht.

Südseite des Rathauses mit 3 Garagen, die bis 1957 für die Feuerwehrgeräte genutzt wurden.
Die Ausrüstung bestand aus 3 Fahrspritzen, 3 Handdruckspritzen, Butten, Schläuchen, Leitern und einem Mannschaftswagen für Fahrten zur Löschhilfe in den Nachbarorten.

 

Feuerwehrübung 1887 vor der Post – Heute Standort der Volksbank. Rechts am Gebäude ist ein Rettungsschlauch angebracht. In dem Schlauch konnten Personen aus dem Obergeschoss durch Herunterrutschen gerettet werden.

1903 wurde eine 14m-Magirus-Leiter beschafft. 1931 die erste Motorspritze (Förderleistung 1000 l/min und 60 m Wurfhöhe), 1942 ein Mannschaftstransportwagen mit Tragkraftspritzenanhänger und 1953 das erste Löschfahrzeug LF 15 (2200 l/min, 70m).

Seit der Gründung erfuhr die Feuerwehr verschiedene organisatorische Veränderungen. Aufgrund der Landesfeuerlöschordnung von 1887 wurde aus der Freiwilligen eine Pflichtfeuerwehr. Der Bau der Wasserleitungen erforderte eine neue Organisation. 1911 wurde es wieder eine Freiwillige Feuerwehr, wobei die Mannschaft von 356 auf 140 Mann verringert wurde.

Die Alarmierung der Feuerwehrmänner erfolgte bis nach der Jahrhundertwende durch eine Feuerglocke und die Kirchenglocken. Nachbarwehren wurde mit Feuerreitern angefordert. Da mit den damaligen Mitteln ein Brand oft 1-2 Tage bekämpft wurde, war das Eintreffen einer Nachbarwehr nach ca. 4 Stunden noch eine große Hilfe. 1919 wurde die „Weckerlinie“ installiert mit der 32 Mann durch Glocken in ihren Wohnhäusern alarmiert werden konnten.

1936 wurde das 75-jährige Jubiläum mit 118 Mann, einschließlich Musikzug gefeiert. Im dritten Reich wurden 1940 alle Feuerwehren der Polizei zugeordnet.